RELIGION

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„… den hier mus ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden.“
(Friedrich II. von Preußen)

Sicher ist das nicht mit Gott und Göttern. Sicher ist aber, die Menschen haben Götter, wahlweise Gott, erkannt. Man muss da vorsichtig sein der höheren Mächte wegen, sicher! Ich glaube aber Gott oder Götter in ihrer jeweiligen erkannten Form sind zu einem Großteil Abbilder menschlich-gesellschaftlicher Situationen. Sonst gäbe es ja, bei aller unstrittigen göttlichen Universalität, doch nicht verschiedene Götterbilder. Und auch diese einzelnen Bilder ändern sich noch. Gesellschaften und Religionen reformieren sich. – Panta rhei.
Wie nun der Mensch auf Erden dem Menschen gleicht und der Eine ein Lump ist und der Andere ein barmherziger Samariter und immer wieder all solche in einer Gesellschaft unter einer Religion beisammen sind, und das Ganze mal nach der einen oder anderen Seite neigt, sind auch die Religionen im Grunde nicht besser oder schlechter als Gesellschaften von Menschen sind.
Wer es genauer wissen will, welcher (Gott) der Richtige sei, der erkundige sich doch beim weisen Nathan („Nathan der Weise“).
Manchmal aber kann man – soll man – mit einer weltlichen Religionsordnung keinen Frieden haben, denn solche scheuen um ihres Vorteils manchmal auch Bestandes Willen oft nicht einmal teuflische Gesellen.

wa22.5.2016